Samstag, 29. Maerz
Gegen vier Uhr treffen wir in Oruro ein - nach einer erneuten Holper-Schlaf-Fahrt. Tatsaechlich bleibt ein Grossteil der Passagiere sitzen und schlaeft weiter. Der Chauffeur legt sich uebrigens im Gepaeckraum schlafen und schliesst die Tuere, deshalb kommt man auch nicht raus, bis man ihn mit laengerem Klopfen an die Buswand aus den Traeumen holt. Dies tun dann einige Indianerinnen gegen halb sieben Uhr. Ich schleppe mich anschliessend durch den Busterminal und informiere mich ueber Fahrten nach Llallagua und Villazon. Ja, es gibt einen direkten Bus in das Grenzdorf, eine 15-stuendige Fahrt, die Ende Nachmittag beginnt. Ich kaufe mir ein Ticket, dann setze ich mich in den Bus nach Llallagua, der um halb acht Uhr faehrt. Den Grossteil der Fahrt verbringe ich schlafend, um verpasste Stunden der vergangenen Nacht nachzuholen. Um zehn Uhr treffen wir im Minenarbeiter-Dorf ein, das am Hang liegt und umgeben ist von Minen und "Campamentos", Doerfern, in denen ausschliesslich Minenarbeiter und deren Familien wohnen. Ich bin hier uebrigens der einzige Tourist und werde dementsprechend von zahlreichen neugierigen Augen gemustert. In Oruro hatte mich eine Terminal-Angestellte schon gefragt, was ich denn in Llallagua wolle. Hehehe.
Von einem Taxifahrer lasse ich mich an die wichtigen Punkte des Dorfes fahren, unter anderem besichtige ich Catavi, das "Campamento" in dem die Armee (bzw. Polizei) im vergangenen Jahrhundert mehrere Massaker an Minenarbeitern veruebte, die doch nur ein wenig mehr Lohn wollten.
Bei der FEDECOMIN Llallagua kennt man E-Mail leider noch nicht, und so lasse ich mir fuer weitere Fragen halt die Fax-Nummer geben. Die zwei Kumpel Efraim und Luis beantworten mir freundlicherweise weitere Fragen.
Die Rueckfahrt nach Oruro erlebe ich weitgehend in wachem Zustand und betrachte die karge, aber doch beeindruckende Felslandschaft.
In Oruro suche ich nach einer warmen Mahlzeit, doch mehr als Fried Chicken und Pommes scheint um den Busterminal nachmittags nicht erhaeltlich zu sein. Dann halt damit den Ranzen fuellen.
Ich versuche, noch moeglichst viel zu trinken, um waehrend der Fahrt nur wenig Fluessigkeit aufnehmen und somit selten zur Toilette gehen zu muessen. Ende Nachmittag brechen wir dann zur 15-stuendigen Fahrt nach Villazon auf. Wir kennen die Holper-Schlaf-Geschichte ja inzwischen.
Freitag, 4. April 2008
Abseits des Tourismus
Eingestellt von Mike
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