Samstag, 20. Januar
Nach einem finalen Fruehstueck im Coffee Tree verabschieden wir uns von der herzigen Servierduese namens "Merci" und fahren zum Busbahnhof, der tagsueber wesentlich weniger irre wirkt als vor der besagten ("wie gseit") Reise nach Montañita.
Eine Notiz wert ist die Kunst der Busbegleiter, das Wort Riobamba innert Rekordzeit mehrmals hintereinander in die Welt hinausschreien zu koennen, dies als Versuch, weitere Fahrgaeste anzulocken, fuer die man auch ueberall anhaelt. Um zuhaus zu ueben: Rrriobambariobambariobamba - Rrriobamba!!! Erwaehnenswert sind ebenfalls die zahlreichen Kinder (ja, Kinderarbeit ist hier an der Tagesordnung) und Erwachsenen, die bei jeder (in-) offiziellen Haltestelle aufspringen und versuchen, von Aepfeln ueber Nuesschen bis aus zweifelhafter Produktion stammende Grillspiesse alle moeglichen Nahrungsmittel an den Mann zu bringen.
Der Bus faehrt puenktlich mit einer halben Stunde verspaetung ab. Waehrend Ralf schlaeft werde ich Zeuge des Vortrags eines Mannes, der rund eine Viertelstunde lang ein Wundermittel anpreist, mit dem angeblich ein junger Mann von Hodenkrebs und ein alter Mann von seiner Impotenz geheilt worden sei. Und das zu einem Spottpreis von einem Dollar. Mann o Mann.
Die Verspaetung des Busses hat diesmal einen triftigen Grund: An einer Unfallstelle muessen wir umkehren und einen Umweg ueber ein holpriges Feldweglein machen. Bei dieser Anarchie auf den Strassen ist ein Unfall keine Seltenheit. Der Lonely Planet erwaehnt zahlreiche Gefahren wie z.B. Diebe, aber die groesste Gefahr in Suedamerika ist die Strasse. Sie fahren wie die Irren, rechts ueberholen macht jeder, Ampeln ueberfahren sowieso, manchmal pfeift ein Polizist, doch seine Bemuehungen gehen unter im Massen-Strassenanarchismus.
Ende Nachmittag kommen wir in Rrrriobamba an und steigen in einem vom Lonely Planet empfohlenen Hostel ab. Am Sonntag Abend eine ruhige Lage, wird sich der Strassenlaerm morgen mit Sicherheit bemerkbar machen.
Abends suchen wir mit knurrenden Maegen nach einem Restaurant, was in diesen Breitengraden Sonntags ziemlich aussichtslos ist. Schliesslich finden wir in Richtung Busbahnhof doch noch eine brauchbare Pizzeria. Muede vom lebhaften Wochenende plumpse ich um neun ins Bett.
Donnerstag, 31. Januar 2008
Rrrrriobambariobambariobambariobamba
Eingestellt von Mike
Abonnieren
Kommentare zum Post (Atom)
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen