Donnerstag, 13. März 2008

Hola Bolivia

Sonntag, 9. Maerz
Um neun Uhr morgens werde ich abgeholt, um mit einer Gruppe von Israelis die schwimmenden Inseln des Titicacasees zu besichtigen. Die Inseln bestehen aus ca. zwei Meter dickem Schilfgeflecht. Die Bewohner sind Indianer, die sich frueher auf diesen Inseln vor den Inkas in Sicherheit brachten. Vor den Touristen ist jede Flucht zwecklos, deshalb haben sie sich damit arrangiert und empfangen uns froehlich winkend. Auch vor dem Christentum gab's offensichtlich kein Entrinnen: Auf der ersten Inseln, die wir heimsuchen, befindet sich ein simples Holzkonstrukt, auf dessen Stirn sich das Christenkreuz befindet. Ein Blick in die Kapelle bestaetigt die Vermutung, dass hier - wenn auch wohl in einer etwas eigenwilligen Art - Christentum praktiziert wird.
Ich lasse mir fuer zehn Soles ein kleines Tuch mit altindianischen Mustern in bunten Farben andrehen. Auf der Insel lerne ich zwei andere Touristen kennen, Antonella und Roberto, ein italienisches Paerchen, das in Barcelona lebt.
Nach dem Ausflug auf die schwimmenden Inseln gehe ich zurueck in die Stadt, um einen Happen zu essen und Soles in Bolivianos zu wechseln. Um zwei holt mich das Taxi ab, und vom Fahrer lasse ich mir fuer zehn Dollar ein Zimmer in einem Hotel in Copacabana andrehen. Der Prospekt sieht gut aus, und ich denke nicht weiter darueber nach. Eine Nacht ist schliesslich keine.
Danach geht die dreieinhalbstuendige Fahrt nach Copacabana los. Der Bus ist eher klein, aber ok. Nach etwa drei Stunden treffen wir am Zoll ein. Das Aus- und Einreiseprozedere ist ziemlich einfach. Ende Nachmittag treffen wir dann in dem herzigen, kleinen Copacabana ein, von wo aus man Ausfluege auf die Isla del Sol unternehmen kann, die Insel, auf der nach der Inka-Mythologie der erste Inka Manco Kapac und seine Mutterfrau (?) vom Sonnengott auf die Erde gebracht wurden.
Das Hotel ist natuerlich nicht ganz so schoen wie im Prospekt, aber die Aussicht auf den See ist tatsaechlich erstklassig. Nur, dass die anderen Busfahrer nur sieben Dollar bezahlen - die drei Dollar Differenz sind in die Tasche des Taxifahrers gewandert.
Abends setze ich mich in ein Restaurant, wo ich zwei Argentinier aus dem Bus treffe. Spaeter gehen wir gemeinsam in eine Bar, um ein wenig zu plaudern, einige Bierchen zu schletzen und Texas Hold'em zu spielen. Gegen Mitternacht geht's ins Bett.

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