Samstag, 12. Januar
Nach dem ueblichen Fruehstueck (Eier, Toast, lauwarmer Jugo, Tee bzw. Kaffee) mit hervorragender Aussicht (4. Stock mit Blick ueber Cuenca) packen wir die letzten Sachen ein und putzen brav die Zaehne. Ich erhalte noch Besuch von der jungen Putzfrau, die mir als Geschenk ein Souvenir in Form eines auf einem Felsen hockenden Adlers oder Condors ueberreicht - muchas gracias :-)
Dann heisst es adieu, Cuenca: Gegen zehn Uhr lassen Hakan & ich uns per gelbem Taxi zum herzig kleinen Flughafen chauffieren. Der Flug waere um 11.15 Uhr geplant, doch wenig ueberraschend erhaelt er eine Verspaetung von 45 Minuten. Wir schlagen die Zeit mit Filterkaffee, Gespraechen ueber das andere Geschlecht sowie dem Beobachten der anderen Reisenden tot.
Der Flug dauert nur eine halbe Stunde, waehrend der wir aber eine wunderbare Aussicht auf die Anden sowie ein mindestens drei Zentimeter langes Sandwich geniessen koennen.
Nach einem Inlandflug bleibt einem die Einreise-Administration natuerlich erspart, und somit sitzen wir alsbald im Taxi zum Amazonas-Inn, dem avisierten Hostel. Dieses ist aber voll, und somit fragen wir beim benachbarten Hostel Nassau (wij houden van Oranje) nach. Hier kriegen wir je ein Dreierzimmer fuer laeppische zehn Dollar - was fuer ein Schnaeppchen.
Nachmittags gehen wir ins bevorzugte Einkaufszentrum "El jardin" - ein Garten Eden fuer die shoppingwuetigen oberen zwei Prozent der Bevoelkerung Ecuadors - die Preise befinden sich mehrheitlich auf schwindelerregendem Schweizer Niveau.
Hakan deckt sich mit einigen basalen Kleidungsstuecken ein, doch mehrheitlich bleibt es bei einem bestaunen der Preise und der Frage, wer sich denn hier ein Hemd fuer 200 Dollar leistet. Gringos sind hier uebrigens weit und breit nicht zu sehen.
Im Hostel fragt man uns, ob wir am naechsten Tag nicht anstatt um 11.00 Uhr bereits um 08.00 Uhr auschecken koennten, sie haetten ein Puff mit den Reservationen. Wir erklaeren uns grosszuegigerweise bereit, um neun Uhr zu verschwinden, denn wir haben mit dem BONAVENTURE bereits eine bessere Bleibe gefunden - ein echtes Hotel zu Hostel-Preisen, und das nur einen Steinwurf entfernt.
Abends dinieren wir in einem argentinischen Steak-House - die beste Mahlzeit bzw. das beste Filet der bisherigen Reise - increible! Ach ja, mein Magen ist wieder dauerhaft gesundet.
Nach dem Essen erkunden wir das beruehmt-beruechtigte Mariscal Sucre-Quartier (benannt nach dem legendaeren Feldmarschall Sucre, dem hoechsten Offizier Simón Bolivars, dem Befreier Suedamerikas). Laut Lonely Planet ist das Mariscal-Quartier nach 22.00 Uhr hoechst gefaehrlich. Allerdings passt das nicht ganz damit zusammen, dass sich hier die Mehrheit der lokalen juengeren Bevoelkerung ins Wochenend-Vergnuegen stuerzt. Wir lassen uns von einem Quitoer aufklaeren: Einfach nicht unbedingt alleine heimwaerts trotten, in diesem Fall lieber ein Taxi nehmen. Ansonsten scheint die Gefahr nicht so gross, wie gemeinhin vermutet. Ach ja, da faellt mir noch die Geschichte ein, die mir ein Reisender in Costa Rica erzaehlt hat: Ja, sein Kollege sei im Mariscal Sucre beraubt worden. Tja, dieser arme Tropf hatte es auch fuer noetig gehalten, 700 (!) US-Dollar in der Tasche zu haben...
Hakan und ich fragen uns, ob wir uns bei jungen Quitoerinnen oder Quitoern Tipps fuer das hiesige Ausgangsleben holen sollen. In diesem Moment sehe ich die grosse Gestalt, die ich aus Basel kenne: Mischa, der inzwischen zweifache Familienvater, der hier seit sechs Jahren wohnt und mit einer Ecuadorianerin verheiratet ist. Was fuer ein Zufall - es ist das erste Mal seit Wochen, dass er am Wochenende in der Stadt unterwegs ist. Natuerlich schliessen wir uns seiner Gruppe an und verbringen einen tollen Abend in Mariscals Bars und Discos. Und Mischa laedt uns schon mal fuer eine Grillparty am naechsten Wochenende ein - dann mit Ralf, denn Hakan wird am Donnerstag nach Aarhus/Daenemark zurueckkehren.
Im Hostel Nassau erklaert der von uns soeben (ca. 03.30 Uhr) aus dem Schlaf gerissene bzw. gelaeutete Portier, dass es etwas Ordnung im Reservationspuff gegeben habe - wir koennten nun doch normal ausschlafen. Sie hatten acht Uhr morgens mit acht Uhr abends verwechselt. Mal ehrlich - wer reserviert schon ein Hostelzimmer fuer 08.00 Uhr morgens? Eben.
Donnerstag, 17. Januar 2008
Zurueck in Quito
Eingestellt von Mike
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