21. November: Nach dem ausgiebigen Sicherheitscheck in ZH folgte der Flug nach Newark. Dort erwarteten mich die Armis mit ihrem Immigration-Prozedere, das aber halb so schlimm war wie befuerchtet. Spektakulaerer waren da schon die kleinen Unterschiede zwischen Europa und den USA zu bemerken. Da war zum beispiel die Schuessel auf dem Herrenklo, worin sich viel Wasser befand. Soviel, dass ich dachte, das Teil sei verstopft und mich nach meinem "Brunnen" leise davonschlich. Bis ich waehrend der langen Wartezeit wieder fuer kleine Jungs musste und aus Neugier ins gleiche Klo zurueckkehrte. Zufaelligerweise kam gerade einer raus und hatte gespuelt, und siehe da - es hatte wieder soviel Wasser drin! Tja, immerhin begriff ich nun, warum der Kopf des "Dude" im BIG LEBOWSKI in der Kloschuessel soviel Wasser abbekommen hatte. In einer Schweizer Toilette waere das eher schwierig gewesen. Eine zweite lustige Szene am Flughafen Newark: Der Einfachheit halber moechte ich einen Security-Typen fragen, wo es zum Gate geht. Leider hat der gute Mann gerade keine Zeit, weil er seine fuenf Kollegen, die bei ihm rumstehen, auf den geilen Arsch einer vorbeilaufenden Frau hinweisen muss. Nicht, dass der Security-Mann mich nicht gesehen hat, der erwaehnte Arsch ist gerade einfach wichtiger. Aufgrund der objektiv feststellbaren Attraktivitaet des observierten Hinterns zeigte ich jedenfalls eine gewisse Nachsicht und wartete brav, bis ich an der Reihe war.
Bevor ich mich zum Gate begab, kaufte ich mir noch ein Mineral (ja, es war mir bewusst, dass ich die Flasche bei der Kontrolle wieder abgeben musste, aber die Luft im Flugzeug hatte mich ziemlich ausgetrocknet). Am Salespoint zueckte ich die 50-Dollar-Note. "I can't break that 50 Dollars, Baby" hiess es umgehend aus dem Mund der Verkaeuferin. Das klang doch irgendwie ganz charmant. Und amerikanisch.
Der Flug nach San Jose fand nachts statt, und ich Esel dachte ohne nachzudenken, dass wir dem Tageslicht entgegenfliegen wuerden. Letztlich war das aber auch egal, die Strecke New York-San Jose bei nacht ist mehr als Empfehlenswert, sofern man einen Fensterplatz hat.
In San Jose fand ich nach dem Immigrationsprozess das "Puff" vor, das Gilles-Eric von der Sprachschule in Jaco mir beschrieben hatte (Er hatte fuer San Jose einen Abholdienst fuer mich organisiert): Dutzende erwarteten Dutzende, manche mit Schildchen und manche ohne. Da stand ich nun, fand aber das Schildchen mit meinem Namen nicht. Da wurde mir auch schlagartig bewusst, dass ich nicht mal eine Nummer von Gilles-Eric bei mir hatte, geschweige denn vom Abholdienst. Tja, auch der Schweizer mit dem Desinfektionsspray und der elektrischen Zahnbuerste im Gepaeck vergisst das eine oder andere in seiner akribischen Vorbereitung.
Einen kurzen Moment lang war es ein eigenartiges Gefuehl, so alleine in diesem fernen Land inmitten des besagten "Puffs" zu stehen. Als mir gerade einfiel, dass ich mit meinen zahlreichen Dollars im Sack problemlos ein Taxi in die Stadt zu einem Hotel nehmen koennte, sah ich auch schon das Schild mit meinem Namen aus dem Gewuehl auftauchen. Ein herziges aelteres Ehepaar war es, das mich zu ihrem Bed and Breakfast etwas ausserhalb von San Jose chauffierte. Mit meinen bisher erworbenen Spanischkenntnissen kam sogar zur Freude beider Parteien eine laengere Konversation zustande. Im Haus angekommen warf ich mich alsbald todmuede ins Bett.
Freitag, 23. November 2007
Via Newark nach San Jose und Jaco
Eingestellt von Mike
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2 Kommentare:
Hey Dude
Hehe, hast Du die ersten Erfahrungen mit den Amis hinter Dir... Das mit den Scheinen ist eigentlich ein altbekanntes Problem, tauchst Du mit 50 Dollar Scheinen auf, können sie nicht wechseln, kommst Du gar mit einem 100er, dann würden sie am liebsten den Cops rufen, weil sie Dich für einen Geldfälscher halten...
Weiter so, halt uns auf dem laufenden....
once a gringo always a gringo amigo.
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