Montag, 1. Januar 2008
Gegen elf Uhr ist die Haupt-Meile von Montañita schon stark bevoelkert. Nach einem Kater-Fruehstueck schlendere ich durch das Doerfchen. Die Laeden sind alle offen, und ich beschliesse, zum Jahresanfang wieder mal zum Coiffeur zu gehen. In Montañita hat es allerdings nur einen Salon in einem alten Holzschopf, und der einzige Kunde, der gerade rauskommt, sieht ueberungluecklich aus. Deshalb frage ich einen Local nach einem etwas moderneren Salon. Er empfiehlt mir einen Salon im Nachbardorf. Etwas verlegen erklaert er, dass der Laden einem Homosexuellen gehoere, dieser aber mit Sicherheit der beste Haareschneider in der Gegend sei. Ich schnappe mir ein Taxi und lasse mich fuer einen Dollar ins Nachbardorf kutschieren. Taxifahrer kennen die Gegend schliesslich am besten. Als ich dem Fahrer erklaere, ich suche einen schwulen Coiffeur im Nachbardorf, schaut er mich komisch an. Anstatt zum besagten Laden bringt er mich zu einer weiteren Holzbaracke, die mit `Salon de peluqueria` angeschrieben ist. Ich streune eine Weile durch das Dorf, in der Hoffnung, den moderneren Coiffeur doch noch zu finden, allerdings ohne Erfolg.
Am Strand frage ich einen Ecuadorianer namens Manuel, und der meint, in Montañita habe es genug moderne Coiffeurs. Habe ich die tatsaechlich uebersehen? Jedenfalls bietet er mir an, mich nach Montañita zurueckzufahren, zusammen mit seiner gesamten Familie. Als Gast darf ich mich auf den Beifahrersitz setzen, waehrend die restlichen Familienmitglieder auf den hinteren Baenken sowie auf der Ladeflaeche Platz nehmen. Wir machen einen Zwischenhalt bei einer Kirche, die sich auf einer Anhoehe ueber der Bucht befindet. Die Aussicht ist fantastisch. Waehrend die uebrigen Familienmitglieder brav zum Kreuze beten, fuehrt Manuel mich in der Kirche herum, die ueberdacht ist, aber keine Waende hat.
Natuerlich erhalte ich auch die Gretchenfrage gestellt, worauf ich erklaere, dass sich Religion in der Schweiz auf dem absteigenden Ast befindet, worauf wir dieses Thema ad acta legen.
In Montañita laedt Manuel mich beim eingangs erwaehnten Coiffeur im Holzschuppen ab. Ich beschliesse, heute auf einen neuen Schnitt zu verzichten und mich ein wenig in die Haengematte zu legen.
Abends schlagen wir uns fuer fuenf Dollar die Baeuche voll, anschliessend treffen wir beim Hostel auf drei Chileninnen, ein argentinisches Paerchen in den Flitterwochen sowie sechs Muchachos, ebenfalls aus Argentinien (ach ja, und einen unsympathischen Australier der vor den Augen seiner hiesigen Liebschaft mit der einen Chilenin flirtet). Der Abend endet in Wein, Weib und Gesang.
Freitag, 4. Januar 2008
Eingestellt von Mike
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